Checkliste Pflegeerfassung - Eingliederungshilfe® auf Grundlage der H.M.B.-W-Systematik
Frau Annelen Schulze-Höing schreibt in ihrer Pflegebedarfsanalyse und Standardentwicklung in der Eingliederungshilfe Folgendes:


Die Checkliste Pflegeerfassung - Eingliederungshilfe® baut inhaltlich auf der Systematik des von Frau Dr. Metzler (Universität Tübingen) entwickelten H.M.B.-W-Verfahrens (Hilfebedarf von Menschen mit Behinderung im Bereich Wohnen) auf. In die Hilfeplanung nach H.M.B.-W-Verfahren wird eine Pflegeplanung integriert. Dies ermöglicht die ganzheitliche Erfassung pädagogischer und pflegerischer Aspekte in einem Instrument. Da das H.M.B.-W-Verfahren in den meisten Bundesländern eingesetzt wird, wird es an dieser Stelle als bekannt vorausgesetzt.
Zur Ermittlung des individuellen Pflegebedarfs führt die Checkliste Pflegeerfassung - Eingliederungshilfe® anhand von Pflegediagnosen durch das H.M.B.-W-Verfahren. Pflegerische Erfordernisse werden anhand von Pflegediagnosen konkretisiert den Lebensbereichen zugeordnet.
Die wesentlichen pflegerischen Gesichtspunkte lassen sich Lebensbereichen 2, 5, 6 und 7 des H.M.B.-W-Verfahrens zuordnen.
Drei der sieben Lebensbereiche werden also überwiegend pädagogisch betrachtet.
1. Alltägliche Lebensführung
2. Individuelle Basisversorgung
3. Gestaltung sozialer Beziehungen
4. Teilnahme am kulturellen und gesell-
schaftlichen Leben
5. Kommunikation und Orientierung
6. Emotionale und physische Entwicklung
7. Gesundheitsförderung
Zur Beschreibung der pflegerischen Problemlagen, Risiken und Anforderungen wurden Pflegediagnosen gewählt.
Folgender Ablauf ist vorgesehen: Im Gespräch mit den Assistenznehmer/innen folgt der Bezugsbetreuer/in der Struktur der Checkliste Pflegeerfassung - Eingliederungshilfe® und erhebt mit ihr/ihm gemeinsam den pflegerischen Bedarf.
Die detailliert handlungsleitende Checkliste (17 Seiten) dient den Mitarbeitern/innen als Arbeits- und Abklärungshilfe. Die Aufgabe der Mitarbeiter/innen ist es, unterstützt durch die vorgegebene Strukturierung, zu überprüfen, welche der vorgegebenen Pflegediagnosen für den jeweiligen Assistenznehmer zutreffend sein könnte.
Um die Zuordnung zu erleichtern, werden diese Pflegediagnosen ausführlich in der Checkliste be- schrieben.
Diese Erfassung dauert ca. eine Stunde. Die Assistenznehmer/innen sollen in die Entscheidung, welche Pflegediagnose für sie zutrifft, einbezogen werden. Anhand der gestellten Pflegediagnosen werden Pflegeziele abgeleitet und entsprechende Maßnahmen geplant. Diese Pflegeplanung wird somit integrativer Bestandteil der Hilfeplanung.

Zitat aus: Annelen Schulze Höing, Pflegebedarfsanalyse und Standardentwicklung in der Eingliederungshilfe

zur Umsetzung der Pflegedokumentation in der Bewohnerdokumentation: