Hilfetext

Ausführen ärztlicher oder therapeutischer Verordnungen
Bereitstellung, Dosierung und Einnahme von Medikamenten, (Körper-)Übungen
- Begleitung zu Therapien
- Rezept und Verordnung einlösen
- Einhaltung von ärztlich verordneten Diäten

Die Aufzählungen sind nicht abschließend.

Allgemeine Ausführungen zum Item
Die Abgrenzungen/Überschneidungen zu anderen Items sind zu beachten und die verbundenen Bedarfe sind zu berücksichtigen.
Das "Ausführen ärztlicher oder therapeutischer Verordnungen" … sind "im Unterschied zu den anderen Kategorien" nur für die Menschen relevant, für die aktuell und weiter vorhersehbar entsprechende Erfordernisse bestehen (z.B. Verordnung von Neuroleptika bei psychisch Kranken, sonstige regelmäßige
Medikamentenverordnung, Fortführung krankengymnastischer Übungen im Alltag, Teilnahme an Psychotherapien etc.).
Prophylaxe (Gesundheitsvorsorge) fällt nicht in dieses Item. Hier finden ausschließlich ärztliche und therapeutische Verordnungen Berücksichtigung. Prophylaxen finden Berücksichtigung im Item 34.
Ein Hilfebedarf ergibt sich aus aktuell und weiter vorhersehbaren Erfordernissen (kein hypothetischer Bedarf) wie zum Beispiel: Bereitstellung, Dosierung und Einnahme von Medikamenten, Fortführung krankengymnastischer Übungen im Alltag, Begleitung zu Therapien, Einlösen von Rezepten, Vor- und Nachbereitung.
Die Überwachung des Gesundheitszustandes im Rahmen ärztlicher oder therapeutischer Verordnungen ist hier zu berücksichtigen.
Eine allgemeine Überwachung und Beobachtung des Gesundheitszustandes (z.B. regelmäßiges Wiegen) fällt in den Bereich des Items 33.

Stufe A

Es ist keine (personelle) Hilfe erforderlich bzw. gewünscht

Keine Unterstützung beim Ausführen ärztlicher oder therapeutischer Verordnungen notwendig.

Stufe B

Beratung, Assistenz, Hilfestellung

Sprachliche Unterstützung und sachbezogene Handreichung:
- Sachliche Informationen
- Erinnerungen
- Aufforderungen
- Begründungen
- Stellen von Materialien/Hilfsmittel
Unterstützung des selbständigen Handelns
Initiierung des selbständigen Handelns
Motivationsarbeit (Hilfe nicht erwünscht): Einsicht erwecken/vermitteln

Stufe C

Stellvertretende Ausführung / teilweise Anleitung

Stellvertretende Ausführung von Tätigkeiten/Aktivitäten für die betreffende Person
Begleitung, bzw. Transfer insbesondere wo Stellvertretung inhaltlich nicht möglich ist
Unterstützende Anwesenheit (Aufsichtsleistung)

Stufe D

Umfassende Hilfestellung / intensive Anleitung und Begleitung

Aktivitäten, die stets nur im Beisein einer Betreuerin/eines Betreuers stattfinden können

Hilfetext

Absprache und Durchführung von Arztterminen
Arztwahl, Terminvereinbarung, Aufsuchen der Praxis etc.
- Begleitung zum Arzt, Gespräch mit dem Arzt

Die Aufzählungen sind nicht abschließend.

Allgemeine Ausführungen zum Item
Die Abgrenzungen/Überschneidungen zu anderen Items sind zu beachten und die verbundenen Bedarfe sind zu berücksichtigen.
Dieser Bereich erstreckt sich nicht nur auf Situationen akuter Erkrankung; hier ist vielmehr auch die Teilnahme an regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen zu berücksichtigen.

Stufe A

Es ist keine (personelle) Hilfe erforderlich bzw. gewünscht

keine Hilfe erforderlich bzw. gewünscht, wenn das Nichtstun nicht zu Beeinträchtigungen der Gesundheit, der Lebensqualität und/oder der sozialen Beziehungen führt bzw. kein Schaden für die betreffende Person entsteht.

Stufe B

Beratung, Assistenz, Hilfestellung

Sprachliche Unterstützung und sachbezogene Handreichung:
- Sachliche Informationen
- Erinnerungen
- Aufforderungen
- Begründungen
- Stellen von Materialien/Hilfsmittel
Unterstützung des selbständigen Handelns
Initiierung des selbständigen Handelns
Motivationsarbeit (Hilfe nicht erwünscht): Einsicht erwecken/vermitteln

Stufe C

Stellvertretende Ausführung / teilweise Anleitung

Überwiegend stellvertretende Leistungen
Stellvertretende Ausführung von Tätigkeiten/Aktivitäten für die betreffende Person
Begleitung, bzw. Transfer insbesondere wo Stellvertretung inhaltlich nicht möglich ist
Unterstützende Anwesenheit

Stufe D

Umfassende Hilfestellung / intensive Anleitung und Begleitung

Aktivitäten, die stets nur im Beisein einer Betreuerin/eines Betreuers stattfinden können

Hilfetext

Dekubitusprophylaxe, Bedienung von Beatmungsgeräten, pflegerische Erfordernisse bei Sondenernährung etc.
- Umgang mit Harnverhalt
- Regelmäßige Versorgung von Wunden
- Speichel absaugen

Die Aufzählungen sind nicht abschließend.

Allgemeine Ausführungen zum Item
Die Abgrenzungen/Überschneidungen zu anderen Items sind zu beachten und die verbundenen Bedarfe sind zu berücksichtigen.
>Spezielle pflegerische Erfordernisse< sind im Unterschied zu den anderen Kategorien nur für die Menschen relevant, für die aktuell und weiter vorhersehbar entsprechende Erfordernisse bestehen.
Unter diesem Item sind neben speziellen Behandlungsmaßnahmen grundsätzlich Prophylaxemaßnahmen aufzuführen, für die aktuell und weiter vorhersehbar entsprechende Erfordernisse bestehen. Voraussetzung für die Durchführung von Prophylaxemaßnahmen ist es, dass entsprechende Risikofaktoren feststellbar sind.
Die Reinigung von Hilfsmitteln ist unter Item 5 >Ordnung im eigenen Bereich< aufzuführen.
Bei Benutzung von Hilfsmitteln ist zu unterscheiden, dass der Verwendungszweck dem jeweiligen Item zuzuordnen ist (Katheter Item 10, orthopädische Schuhe Item 13), hingegen die speziellen pflegerischen Erfordernisse (Prophylaxe und Behandlung) in diesem Item abgebildet werden.
Falls die Prophylaxe nur als >Beobachtung< durchgeführt wird, ist sie dem Item 33 zuzuordnen. Werden drüber hinaus Prophylaxemaßnahmen (z.B. Lagerung) notwendig, sind sie hier zuzuordnen.

Stufe A

Es ist keine (personelle) Hilfe erforderlich bzw. gewünscht

keine Hilfe erforderlich bzw. gewünscht, wenn das Nichtstun nicht zu Beeinträchtigungen der Gesundheit, der Lebensqualität und/oder der sozialen Beziehungen führt bzw. kein Schaden für die betreffende Person entsteht.

Stufe B

Beratung, Assistenz, Hilfestellung

Sprachliche Unterstützung und sachbezogene Handreichung:
- Sachliche Informationen
- Erinnerungen
- Aufforderungen
- Begründungen
- Stellen von Materialien/Hilfsmittel
Unterstützung des selbständigen Handelns
Initiierung des selbständigen Handelns
Motivationsarbeit (Hilfe nicht erwünscht): Einsicht erwecken/vermitteln

Stufe C

Stellvertretende Ausführung / teilweise Anleitung

Überwiegend stellvertretende Leistungen
Stellvertretende Ausführung von Tätigkeiten/Aktivitäten für die betreffende Person

Stufe D

Umfassende Hilfestellung / intensive Anleitung und Begleitung

Aktivitäten, die stets nur im Beisein einer Betreuerin/eines Betreuers stattfinden können

Hilfetext

Beobachtung und Überwachung des Gesundheitszustandes
Regelmäßige Kontrollen (z.B. bei Diabetes, Vitalzeichen-Kontrolle, Beobachtung bei Erkrankungen, Erkennen von Krankheitssymptomen etc.)
- Gewichtskontrolle
- Kontrolle auf Druckstellen
- Überwachung bei chronischen Erkrankungen, z.B. Diabetes, Epilepsie
- Blutdruckmessen/Blutzuckermessen

Die Aufzählungen sind nicht abschließend.

Allgemeine Ausführungen zum Item
Die Abgrenzungen/Überschneidungen zu anderen Items sind zu beachten und die verbundenen Bedarfe sind zu berücksichtigen.
Neben ggf. regelmäßig erforderlichen Kontrollen (z.B. bei Diabetes, Kontrolle des Blutdrucks etc.) zählt zu dieser Kategorie auch das Erkennen von Krankheitssymptomen bzw. die Anleitung, selbst solche Symptome erkennen und benennen zu können.
Die Überwachung des Gesundheitszustandes im Rahmen ärztlicher oder therapeutischer Verordnungen (Item 30) ist hier nicht zu berücksichtigen.

Stufe A

Es ist keine (personelle) Hilfe erforderlich bzw. gewünscht

keine Hilfe erforderlich bzw. gewünscht, wenn das Nichtstun nicht zu Beeinträchtigungen der Gesundheit, der Lebensqualität und/oder der sozialen Beziehungen führt bzw. kein Schaden für die betreffende Person entsteht.

Stufe B

Beratung, Assistenz, Hilfestellung

Sprachliche Unterstützung und sachbezogene Handreichung:
- Sachliche Informationen
- Erinnerungen
- Aufforderungen
- Begründungen
- Stellen von Materialien/Hilfsmittel
Unterstützung des selbständigen Handelns
Initiierung des selbständigen Handelns
Motivationsarbeit (Hilfe nicht erwünscht): Einsicht erwecken/vermitteln

Stufe C

Stellvertretende Ausführung / teilweise Anleitung

Überwiegend stellvertretende Leistungen
Stellvertretende Ausführung von Tätigkeiten/Aktivitäten für die betreffende Person
Bei Heranwachsenden in sehr jungem Alter ist regelmäßig eine solche aufmerksame Beobachtung (Hilfebedarf >C<) erforderlich.

Stufe D

Umfassende Hilfestellung / intensive Anleitung und Begleitung

Aktivitäten, die stets nur im Beisein einer Betreuerin/eines Betreuers stattfinden können

Hilfetext

Kenntnisse über gesunde Ernährung, körperliches Training/Bewegung, Vermeiden gesundheitsschädigender Verhaltensweisen
- Ausreichender Schlaf

Die Aufzählungen sind nicht abschließend.

Allgemeine Ausführungen zum Item
Die Abgrenzungen/Überschneidungen zu anderen Items sind zu beachten und die verbundenen Bedarfe sind zu berücksichtigen.
Hier sind allgemein als Maßstäbe die weithin bekannten Grundsätze einer gesundheitsbewussten Lebensführung anzulegen (Bewegung, Verzicht auf oder stark eingeschränkter Konsum von Genussmitteln (Alkohol, Nikotin etc.) usw., wobei es nicht das Ziel sein kann, dass Menschen mit Behinderungen diese Maßstäbe vorbildlich (und damit anders als der Durchschnitt der Bevölkerung) beherzigen.
Abzuwägen sind daher tatsächliche und offenkundige Gefahren einer Gesundheitsschädigung, denen durch entsprechende Hilfe begegnet werden muss. Wenn Menschen mit Behinderung sich solchen Hilfen verschließen, kann als Hilfebedarf vermutlich nur die Kategorie >B< (Information…) eingesetzt werden.
Das Bereitstellen abwechselungsreicher gesunder Kost und normale Angebote zur Bewegung werden nicht als individuell erbrachte Leistung bewertet (Grundgedanken der Konzeption). Hier geht es um Hilfe die erforderlich ist, wenn schädigendes Verhalten begründet nicht verantwortet und toleriert werden kann.
Auch im Rahmen eines gesundheitsfördernden Lebensstils ist es erforderlich, die Art und Menge der Nahrung den gesundheitlichen Gegebenheiten entsprechend auszuwählen. Wenn der Bewohner hierzu Kenntnisse erwerben und umsetzen möchte, ist der Hilfebedarf hier im Item abzubilden.

Stufe A

Es ist keine (personelle) Hilfe erforderlich bzw. gewünscht

keine Hilfe erforderlich bzw. gewünscht, wenn das Nichtstun nicht zu Beeinträchtigungen der Gesundheit, der Lebensqualität und/oder der sozialen Beziehungen führt bzw. kein Schaden für die betreffende Person entsteht.

Stufe B

Beratung, Assistenz, Hilfestellung

Sprachliche Unterstützung und sachbezogene Handreichung:
- Sachliche Informationen
- Erinnerungen
- Aufforderungen
- Begründungen
- Stellen von Materialien/Hilfsmittel
Unterstützung des selbständigen Handelns
Initiierung des selbständigen Handelns
Motivationsarbeit (Hilfe nicht erwünscht): Einsicht erwecken/vermitteln

Stufe C

Stellvertretende Ausführung / teilweise Anleitung

Überwiegend stellvertretende Leistungen
Stellvertretende Ausführung von Tätigkeiten/Aktivitäten für die betreffende Person

Stufe D

Umfassende Hilfestellung / intensive Anleitung und Begleitung

Aktivitäten, die stets nur im Beisein einer Betreuerin/eines Betreuers stattfinden können