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26. Bewältigung von Angst etc...

Hilfetext

Unruhe, Spannungen
ausgeprägte motorische Unruhe, ständiges Reden/Schreien, häufiges Zerreißen von Kleidung/Gegenständen, sich bedroht fühlen durch andere Menschen oder Veränderungen in der Umgebung

Die Aufzählungen sind nicht abschließend.

Allgemeine Ausführungen zum Item
Die Abgrenzungen/Überschneidungen zu anderen Items sind zu beachten und die verbundenen Bedarfe sind zu berücksichtigen.
Angst, Unruhe, Spannungen können sich z.B. äußern als ausgeprägte motorische Unruhe, ständiges Reden/Schreien, häufiges Zerreißen von Kleidung/Gegenständen, sich bedroht fühlen durch andere Menschen oder Veränderungen in der Umgebung etc. Bei Heranwachsenden können darüber hinaus z.B. altersbedingte Ängste (z.B. nicht alleine bleiben können) sowie erhebliche Spannungen im Rahmen der psychosozialen Entwicklungsphasen (z.B. Pubertät) zu spezifischen Betreuungserfordernissen zählen.
In diesem Item geht es ausschließlich um Bewältigungsstrategien, wobei sich die Auswirkungen in anderen Items abbilden können.

Stufe A

Es ist keine (personelle) Hilfe erforderlich bzw. gewünscht

keine Hilfe erforderlich bzw. gewünscht, wenn das Nichtstun nicht zu Beeinträchtigungen der Gesundheit, der Lebensqualität und/oder der sozialen Beziehungen führt bzw. kein Schaden für die betreffende Person entsteht.

Stufe B

Beratung, Assistenz, Hilfestellung

gelegentliche Beruhigung,
Erinnerung an Vereinbarungen,
Information über fachliche Hilfen (Beratungsstellen, Psychologen etc.).

Stufe C

Stellvertretende Ausführung / teilweise Anleitung

Gestaltung der Umgebung, die auf individuelle Beeinträchtigungen Rücksicht nimmt,
unterstützende Anwesenheit eines Betreuers,
stellvertretende Konfliktschlichtung,
stellvertretende Anbahnung fachlicher Hilfe (Beratungsstellen, Psychologen etc.)

Stufe D

Umfassende Hilfestellung / intensive Anleitung und Begleitung

Erarbeiten von Kriseninterventionskonzepten (auch zur Krisenvermeidung),
Erarbeiten von Umgangskonzepten bzw. alternativen Handlungsmöglichkeiten

27. Bewältigung von Antriebsstörungen, etc...

Hilfetext

Interesselosigkeit, Apathie, Lethargie

Die Aufzählungen sind nicht abschließend.

Allgemeine Ausführungen zum Item
Die Abgrenzungen/Überschneidungen zu anderen Items sind zu beachten und die verbundenen Bedarfe sind zu berücksichtigen.
Antriebsstörungen können sich äußern als Apathie, Interesselosigkeit, Lethargie. Hier besteht Hilfebedarf als intensive Zuwendung, Motivation und Bereitstellen äußerer Reize.
In diesem Item geht es ausschließlich um Bewältigungsstrategien, wobei sich die Auswirkungen in anderen Items abbilden können.

Stufe A

Es ist keine (personelle) Hilfe erforderlich bzw. gewünscht

>keine Hilfe erforderlich bzw. gewünscht<, wenn das Nichtstun nicht zu Beeinträchtigungen der Gesundheit, der Lebensqualität und/oder der sozialen Beziehungen führt bzw. kein Schaden für die betreffende Person entsteht.

Stufe B

Beratung, Assistenz, Hilfestellung

Erinnerung an Vereinbarungen,
Information über fachliche Hilfen (Beratungsstellen, Psychologen etc.).

Stufe C

Stellvertretende Ausführung / teilweise Anleitung

Gestaltung der Umgebung, die auf individuelle Beeinträchtigungen Rücksicht nimmt,
unterstützende Anwesenheit eines Betreuers,
stellvertretende Konfliktschlichtung,
stellvertretende Anbahnung fachlicher Hilfe (Beratungsstellen, Psychologen etc.)

Stufe D

Umfassende Hilfestellung / intensive Anleitung und Begleitung

Erarbeiten von Kriseninterventionskonzepten (auch zur Krisenvermeidung),
Erarbeiten von Umgangskonzepten bzw. alternativen Handlungsmöglichkeiten

28. Bewältigung paranoider / affektiver Symptomatiken

Hilfetext

Wahnvorstellungen, depressiven und/oder manischen Störungen

Die Aufzählungen sind nicht abschließend.

Allgemeine Ausführungen zum Item
Die Abgrenzungen/Überschneidungen zu anderen Items sind zu beachten und die verbundenen Bedarfe sind zu berücksichtigen.
Umgang mit Wahnvorstellungen, depressiven und/oder manischen Störungen etc..
Insbesondere die Variable >Bewältigung paranoider oder affektiver Symptomatik< setzt das Vorliegen einer entsprechenden psychiatrischen Diagnose (z.B. Psychose, Depression) voraus.
Eine fachärztliche Diagnose muss vorliegen.
In diesem Item geht es ausschließlich um Bewältigungsstrategien, wobei sich die Auswirkungen in anderen Items abbilden.
Bei Behinderungsbildern, deren Bedarfe sich nach den ICD 10 Codierungen F80 bis einschließlich F89 darstellen, ist das Gesamtbild schwierig darzustellen. Gerade bei Menschen mit autistischer Störung ist nicht automatisch ein Bedarf in diesem Item gegeben, sondern nur dann, wenn zusätzlich eine paranoide oder affektive Störung diagnostiziert wurde.

Stufe A

Es ist keine (personelle) Hilfe erforderlich bzw. gewünscht

keine Hilfe erforderlich bzw. gewünscht, wenn das Nichtstun nicht zu Beeinträchtigungen der Gesundheit, der Lebensqualität und/oder der sozialen Beziehungen führt bzw. kein Schaden für die betreffende Person entsteht.

Stufe B

Beratung, Assistenz, Hilfestellung

gelegentliche Beruhigung,
Erinnerung an Vereinbarungen,
Information über fachliche Hilfen (Beratungsstellen, Psychologen etc.).

Stufe C

Stellvertretende Ausführung / teilweise Anleitung

Gestaltung der Umgebung, die auf individuelle Beeinträchtigungen Rücksicht nimmt,
unterstützende Anwesenheit eines Betreuers,
stellvertretende Konfliktschlichtung,
stellvertretende Anbahnung fachlicher Hilfe (Beratungsstellen, Psychologen etc.)

Stufe D

Umfassende Hilfestellung / intensive Anleitung und Begleitung

Erarbeiten von Kriseninterventionskonzepten (auch zur Krisenvermeidung),
Erarbeiten von Umgangskonzepten bzw. alternativen Handlungsmöglichkeiten

29. Selbst- und fremdgefährdende Verhaltensweisen

Hilfetext

Umgang mit und Abbau von erheblich selbst- und fremdgefährdenden Verhaltensweisen
- autoaggressives Verhalten, z.B. Kopf gegen die Wand, Hand gegen den Kopf schlagen, in Körperteile beißen, sich blutig kratzen, sich in die Augen stechen, Kotschmieren.
- Verweigerung von Medikamenten, Ernährung, Ausscheidung
- Suiziddrohung
- Angriff auf andere Personen
- Zündeln

Die Aufzählungen sind nicht abschließend.

Allgemeine Ausführungen zum Item
Die Abgrenzungen/Überschneidungen zu anderen Items sind zu beachten und die verbundenen Bedarfe sind zu berücksichtigen.
Hierzu zählen alle Verhaltensweisen, durch die ernsthafte Gefahren für die eigene Gesundheit oder die anderer Menschen entstehen.
Zu fremd- oder autoaggressivem Verhalten zählt, sich oder anderen erhebliche Verletzungen zuzufügen, aus eigenem, willkürlichen Verhalten heraus.
Bei der Erörterung was ernsthafte Gefahren sind, spielen folgende Faktoren eine Rolle: Folgen, Häufigkeiten, körperliche oder psychische Disposition des Bewohners
Im Zusammenhang mit diesem Item stehen z.B. die Items 14, 16 und 19.
Während Thema der Items 26 und 28 die Bewältigung der Ursachen ist, können sich deren Auswirkungen im Item 29 (fremd-/selbstverletzendes Verhalten) wiederfinden.
Die Vermeidung von Gefahren die durch unwillkürliche Bewegungen, z.B. bei einer Spastik oder Epilepsie auftreten, können im Item 33 >Beobachtung und Überwachung des Gesundheitszustandes< abgebildet werden.
Eine vorliegende oder drohende Suchtgefährdung findet in Item 34 Berücksichtigung.

Stufe A

Es ist keine (personelle) Hilfe erforderlich bzw. gewünscht

keine Hilfe erforderlich bzw. gewünscht, wenn das Nichtstun nicht zu Beeinträchtigungen der Gesundheit, der Lebensqualität und/oder der sozialen Beziehungen führt bzw. kein Schaden für die betreffende Person entsteht.

Stufe B

Beratung, Assistenz, Hilfestellung

gelegentliche Beruhigung,
Erinnerung an Vereinbarungen,
Information über fachliche Hilfen (Beratungsstellen, Psychologen etc.).

Stufe C

Stellvertretende Ausführung / teilweise Anleitung

Gestaltung der Umgebung, die auf individuelle Beeinträchtigungen Rücksicht nimmt,
unterstützende Anwesenheit eines Betreuers,
stellvertretende Konfliktschlichtung,
stellvertretende Anbahnung fachlicher Hilfe (Beratungsstellen, Psychologen etc.)

Umfassende Hilfestellung / intensive Anleitung und Begleitung

Erarbeiten von Kriseninterventionskonzepten (auch zur Krisenvermeidung),
Erarbeiten von Umgangskonzepten bzw. alternativen Handlungsmöglichkeiten